Hygienisch, dicht, effizient: Innovative Absackung von Kartoffelstärke

BVP-Luftpacker-Anlage von Greif-Velox bei AKD Toftlund

In der industriellen Verarbeitung von Kartoffelstärke sind fehlerfreie Abfüll- und Verschließprozesse entscheidend für Produktsicherheit, Hygiene und Effizienz. Beim dänischen Stärkehersteller AKD Toftlund, Teil der KMC-Gruppe, wird dies durch die Kombination aus leistungsstarkem Luftpacker, präziser Sacküberprüfung und patentierter Ultraschallverschweißung sichergestellt.

Hohe Anforderungen an Genauigkeit und Hygiene

AKD Toftlund produziert neben Kartoffelstärke zahlreiche modifizierte Stärken und exportiert in mehr als 80 Länder. Die Produktion läuft im Hochdurchsatzbetrieb mit einer BVP-Luft-Packer-Anlage von Greif-Velox, die bis zu 800 Säcke à 25 Kilogramm pro Stunde absackt. Im laufenden Betrieb zeigte sich jedoch in der Vergangenheit ein wiederkehrendes Problem: Eine Reihe an Ventilsäcken wurde nicht korrekt geöffnet oder positioniert. Dies führte zu Fehlbefüllungen, Produktverlusten, Staubbildung und erhöhtem Reinigungsaufwand.

Fehlerhafte Sackventile, etwa durch Anhaften am Sackboden, wurden im Standardprozess erst spät erkannt – oftmals nach Beginn des Befüllvorgangs. Die Folge waren unnötige Unterbrechungen, Ausschuss sowie Qualitätsmängel. Ziel war es, diese Säcke frühzeitig auszusortieren und die Gesamtprozesssicherheit zu erhöhen.

Früherkennung und Ausschleusung mit dem Sensorsystem ValvoDetect

Zur Minimierung von Fehlbefüllungen wurde das bestehende Abfüllsystem um das Feature ValvoDetect von Greif-Velox erweitert. Mittels Sensoren wird bereits vor dem Befüllvorgang überprüft, ob das Sackventil ordnungsgemäß geöffnet ist. Fehlerhafte Säcke werden so vorab aussortiert. Diese Kontrolle stellt sicher, dass am Ende nur einwandfrei befüllte und sauber verschlossene Säcke auf die Palette gelangen.

Analyse fehlerhafter Säcke

Nach der Inbetriebnahme von Valvo-Detect startete AKD Toftlund gemeinsam mit Greif-Velox und weiteren Partnern ein systematisches Analyseprojekt, um die Ursachen für fehlerhafte Säcke nicht nur zu identifizieren, sondern dauerhaft zu beseitigen. Über einen längeren Zeitraum wurden alle ausgeschleusten Säcke protokolliert, kategorisiert und im Detail untersucht. Dabei traten drei Hauptursachen besonders häufig auf: Zum einen zeigte sich, dass Ventile bei manchen Säcken am Boden anhafteten und sich dadurch nicht korrekt auf den Füllstutzen setzen ließen. Zum anderen führte eine ungünstige Ventillänge dazu, dass die Ventile beim Handling leicht knickten oder sich verdrehten. Zusätzlich kam es bei einigen Chargen zu fehlerhaften Verklebungen oder zu Materialspannungen, die das Öffnungsverhalten negativ beeinflussten.

Deutliche Reduzierung des Ausschusses

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurden in mehreren Testreihen alternative Sackkonstruktionen erprobt. Besonders erfolgreich war die Kombination aus einer verkürzten Ventillänge und einer Klebepunkt-Modifikation, die das Ventil in einer definierten Position fixierte und so ein problemloses Öffnen sicherstellte. Mit dieser Optimierung konnte der Ausschussanteil um bis zu 90 Prozent gesenkt werden; die Rate fehlerhafter Säcke reduzierte sich von ursprünglich 0,4 bis 0,8 Prozent auf nur noch 0,04 bis 0,08 Prozent. In Kombination mit ValvoDetect traten fehlerhafte Ver- schweißungen praktisch nicht mehr auf. „Es gibt keine Säcke mehr, die nicht korrekt verschweißt sind. Für den störungsfreien Betrieb der Anlage ist ValvoDetect ein echter Gewinn“, fasst Projektleiter John Skriver Kloster die Ergebnisse zusammen.

Fehlsackerkennung mit dem ValvoDetect-System

Maximale Dichtigkeit durch ValvoSeal

Zusätzlich wird am Standort ValvoSeal eingesetzt, um auch die letzte Prozessstufe – das Verschließen der Ventilsäcke – auf höchstem Sicherheitsniveau zu halten. Die patentierte Ultraschallschweißtechnologie setzt auf strukturierte, waffelmusterartige Schweißnähte. Sie bietet im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren bis zu 60 % höhere Festigkeit (gemäß DIN 55571-2) und verhindert zuverlässig Staubaustritt.

In der überarbeiteten und patentierten Version „ValvoSeal Safe“ arbeitet das System mit einer Doppelnaht, wodurch auch bei kritischen Produkten absolute Dichtigkeit erreicht wird. Neben dem Schutz von Produkt und Mitarbeitenden trägt dies zu einer konstant hohen Verpackungsqualität und einer verbesserten Markenreputation bei.

Doppelte Ultraschallverschweißung mit ValvoSeal Safe

Ganzheitliche Prozesssicherheit von der Befüllung bis zur Verschweißung

Die Kombination aus ValvoDetect und ValvoSeal gewährleistet bei AKD Toftlund einen durchgängig sicheren und sauberen Abfüllprozess – von der Erkennung fehlerhafter Säcke bis zur absolut dichten Verschweißung des Ventils. Dadurch werden Produktverluste und Reinigungsaufwand minimiert, Ausschusskosten gesenkt und die Anforderungen internationaler Kunden an Hygiene und Verpackungssicherheit zuverlässig erfüllt.

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